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09.08.2011
Rechnungslegung

E-Bilanz: Bericht über die Auswertung der Pilotphase

Hintergrund

Die Pilotphase zum E-Bilanz-Projekt wurde von Februar bis Ende Juni 2011 durch die Projektgruppe „Konsens“ durchgeführt. Hierbei haben ausgewählte Unternehmen auf freiwilliger Basis den Inhalt ihrer Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 5b EStG elektronisch an die Finanzbehörde übermittelt. Ziel des Projekts war die Erprobung und Optimierung des Übermittlungsverfahrens sowie des für die Übermittlung vorgeschriebenen amtlich vorgeschriebenen Datensatzes (Taxonomie). Erprobt wurde nur die sog. Kern-Taxonomie. Die sog. Branchen- und Spezialtaxonomien wurden nicht in die Pilotierung einbezogen. Die Ergebnisse der Pilotierung sollen in den vorliegenden und zwischenzeitlich überarbeiteten Entwurf des BMF-Schreibens zu den Anwendungsregeln eingehen und zusammen mit der überarbeiteten (Kern-)Taxonomie im Bundessteuerblatt veröffentlicht werden. Die Vorstellung und Erörterung der Ergebnisse der Pilotierung ist für den 16.08.2011 beim BMF geplant.

Bericht

Die Projektgruppe „Konsens“ hat ihren Bericht über die Auswertung der Pilotphase vorgelegt. Danach sei im Ergebnis die elektronische Übermittlung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung in Abhängigkeit von den technischen Voraussetzungen innerhalb der Unternehmen möglich. Es sei jedoch zu erwarten, dass die Unternehmen noch Zeit für die Umsetzung benötigen. In der Mehrzahl der Fälle seien Datensätze übermittelt worden, die der Struktur der E-Bilanz entsprachen. Bei Einzelpositionen ist es jedoch kumuliert zu Problemen im Datensatz gekommen, wie z.B. bei den Stammdaten, der Ergebnisverwendung, des rechnerischen Zusammenhangs zwischen Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung und der Kapitalentwicklung. Die Positionen werden in dem Bericht näher erläutert.

Die Teilnehmer der Pilotierung bemängelten in ihren Evaluierungsbögen insbesondere:

  • die Gliederungstiefe der Taxonomie im Hinblick auf §§ 266 und 275 HGB, 
  • die genaue Definition und Befüllbarkeit der Mussfelder, 
  • die technischen Schwierigkeiten beim Mapping, die hohen Kosten im Vergleich zum Nutzen der E-Bilanz, 
  • die Notwendigkeit der Doppelabfrage von Positionen in der E-Bilanz und den Steuererklärungen, 
  • die Unverständlichkeit von Fehlermeldungen bei der Datenvalidierung nach Übermittlung des Datensatzes.

In einigen Bereichen der Taxonomie wurden weitere Auffangpositionen sowie zusätzliche Positionen angeregt, um Sachverhalte besser abbilden zu können.

Nach dem Ergebnis des Berichts sollen folgende Änderungen vorgenommen werden:

  • Nichtbeanstandung des zeitlichen Verzugs der erstmaligen Anwendung der E-Bilanz ist bereits im geänderten Entwurf des Anwendungsschreibens enthalten (Rn. 26, 27). 
  • Verbesserung der Datenvalidierung durch die Finanzverwaltung 
  • Überarbeitung der (Kern-)Taxonomie durch

    - Streichung von Mussfeldeigenschaften bei 13 Positionen (vgl. Anlage 1)
    - Einfügung von 30 Auffangpositionen (vgl. Anlage 2)
    - Einfügung von 54 (fakultativen) Positionen (vgl. Anlage 3)

Fundstelle

Bericht Pilotphase 

Alle Beiträge zum Thema E-Bilanz 

Ansprechpartner E-Bilanz

Dr. Andreas Kowallik | München
Dr. Alexander Oldenburg | Berlin
Dagmar Grolms | München
Dr. Martin G. Nonnenmacher | Stuttgart
Dr. Niels Sahl | Düsseldorf

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